Aufbau Helfernetzwerk

Hier eine Information zu einem Angebot, das nicht direkt von unserer Gemeinde kommt, aber durch Heike und Nadja aus unserer Gemeine initiiert wird.

 

 

Hallo ihr Lieben.
da wir hier in Roquetas immer mehr deutsche ältere Menschen haben, die Hilfe brauchen, ist mir die Idee gekommen ein Netzwerk von Helfern aufzubauen.
Hilfe entweder ehrenamtlich oder gegen Bezahlung.

Wenn ihr also Hilfe braucht oder Helfen wollt, in welcher Form auch immer, meldet euch.

Erste Ideen haben Nadja und ich schon zusammen
getragen z.B. Begleitung zum Arzt zu oder zu Behörden... Übersetzungen... Umzugshilfe... Haushaltshilfe... Handy-Hilfe usw.
(Wir können euch bei Interesse die vollständige Aufstellung in PDF-FORMAT per WhatsApp schicken)
Wenn ihr auch noch Ideen oder Angebote habt oder Menschen seid oder kennt die entweder Hilfe brauchen oder helfen möchten dann wendet euch an Nadja. ..+34 652 27 73 66
Sie wird ehrenamtlich die Koordination übernehmen.
Liebe Grüße Heike Sutor

Hier eine Information zu einem Angebot, das nicht direkt von unserer Gemeinde kommt, aber durch Heike und Nadja aus unserer Gemeine initiiert wird.

 

 

Hallo ihr Lieben.
da wir hier in Roquetas immer mehr deutsche ältere Menschen haben, die Hilfe brauchen, ist mir die Idee gekommen ein Netzwerk von Helfern aufzubauen.
Hilfe entweder ehrenamtlich oder gegen Bezahlung.

Wenn ihr also Hilfe braucht oder Helfen wollt, in welcher Form auch immer, meldet euch.

Erste Ideen haben Nadja und ich schon zusammen
getragen z.B. Begleitung zum Arzt zu oder zu Behörden... Übersetzungen... Umzugshilfe... Haushaltshilfe... Handy-Hilfe usw.
(Wir können euch bei Interesse die vollständige Aufstellung in PDF-FORMAT per WhatsApp schicken)
Wenn ihr auch noch Ideen oder Angebote habt oder Menschen seid oder kennt die entweder Hilfe brauchen oder helfen möchten dann wendet euch an Nadja. ..+34 652 27 73 66
Sie wird ehrenamtlich die Koordination übernehmen.
Liebe Grüße Heike Sutor

Abraham Bergen beim Herrn

Unser Bruder Abraham Bergen verstarb am 16.10.21 in Rheinbach. Er und seine Frau Maria gehören zum "Urgestein" der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar. Abraham war ein allseits geschätzter Chorleiter der Gemeinde, Sänger und vielseitig begabter Handwerker, der seine Gaben mit Hingabe in die Gemeinde Roquetas einbrachte. Am 23.10.21 nahmen wir von ihm Abschied in einer bewegenden Abschiedsfeier in Rheinbach. Unserer Schwester Maria und der gesamten Familie Bergen erbitten wir des Herrn Beistand und Frieden in diesen schweren Tagen des Abschiednehmens.

Spendenaktion zur Flutkatastrophe

Die Bilder der Flutkatastrophe haben uns als Vorstand und auch viele Mitglieder und Besucher aus unserer Gemeinde sehr bewegt. Besonders betroffen war die Region Rheinbach. Über Abraham und Maria Bergen besteht direkter Kontakt zu betroffenen Familienangehörigen und Freunden. Als Vorstand haben wir deshalb eine Soforthilfe von 1.000 Euro beschlossen, über unseren Verteiler zu Sonderspenden aufgerufen und auch eine Kollekte in Roquetas gesammelt.

Die Beträge haben wir an Lisa Dyck (die Tochter von Abraham und Maria Bergen) weitergeleitet und sie gebeten, dieses Geld dort weiter zu geben, wo es dringend gebraucht wird. Gerne lassen wir Sie an dem konkreten Wirken der Spenden teilhaben.

 

Lisa Dyck schreibt:

Wir sind immer noch total überwältigt von der riesigen Hilfsbereitschaft und freuen uns sehr den schwer betroffenen Menschen etwas helfen zu können.
Wir durften letzte Woche vier jungen Menschen schon eine Spende überreichen. Diese hatten alles verloren und haben sich sehr über die Spende gefreut. Es war eine sehr tränenreiche Spendenübergabe. Einer davon ist mein Neffe, selber alles verloren, ist er mit seinen Freunden in jeder freien Minute von Haus zu Haus gezogen und anderen Menschen geholfen die Häuser von Schlamm und Schutt zu befreien.

Wir sind so dankbar für Ihre Spende und spontan sind mir zwei junge Familien aus unserer Gemeinde und eine junge Frau aus unserem Dorf eingefallen denen wir mit Ihrer Spende helfen können. Bei den jungen Familien handelt es sich um zwei Schwestern mit eine zwei und die andere drei kleinen Kindern. Deren Häuser waren überflutet, sogar das Erdgeschoss stand komplett im Wasser. Die Häuser sind für unbestimmte Zeit nicht bewohnbar.
Die junge Frau wohnte in einer Kellerwohnung, die komplett überflutet war und somit ist ihr gesamtes Hab und Gut weg. Sie hat, wie sehr viele andere auch, keine Elementarversicherung und muss komplett bei Null anfangen.

 

Ein Familie mit 2 Kindern bedankt sich mit diesen Worten:

 

Hallo ihr Lieben, 
wir möchten uns ganz herzlich für eure großzügige Spende bedanken, die uns ganz unerwartet erreicht hat. Wir sind tief gerührt und voller Dankbarkeit für eure Hilfsbereitschaft. 
Die Überflutung hat uns in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli völlig unerwartet getroffen. Bis mitten in die Nacht haben wir Wasser aus unserem Schacht gepumpt, um zu verhindern, dass unser Keller voll läuft. Als der Strom gegen 2 Uhr nachts ausgefallen ist, haben Andreas und ich mit Eimern weiter gearbeitet. Als gegen 2:30 Uhr die Flutwelle kam (ohne jegliche Vorwarnung), konnte unser Fenster dem Druck nicht mehr standhalten und so lief nach und nach der ganze Keller voll. Die Kinder, die bis zu diesem Zeitpunkt noch oben in ihren Betten schliefen, sind von dem lauten Zerbrechen des Fensters wach geworden und haben geweint. Ich konnte sie nur kurz trösten, denn Andreas und ich haben in den wenigen Minuten, in denen das Wasser immer höher stieg, versucht noch die wichtigsten Dinge zu retten. Als das Wasser aber immer höher stieg, haben wir unsere beiden Töchter Eva und Mia (6 und 3 Jahre) Huckepack durch das Wasser nach draußen getragen und ich bin mit ihnen zu meinem Eltern gefahren.
Unser Keller ist in dieser Nacht komplett geflutet worden und im Erdgeschoss stand das Wasser ca 70 cm hoch. Tagelang stank alles ganz fürchterlich nach Heizöl, das aus den Öltanks der Nachbarhäuser ausgelaufen war. Die Zerstörung hier war/ist unglaublich groß...
Wir haben mit Gottes Hilfe eine Firma gefunden, die unser Haus mittlerweile fast komplett "entkernt" hat. Also alle Fußböden, der Estrich, die Fußbodenheizung, die Dämmung und auch der Putz an den Wänden wurden entfernt. Als nächstes werden beide Etagen gespült und desinfiziert, um möglichst viele Giftstoffe, Schwermetalle, Pestizide, Ölreste, Fäkalien usw. so gut es geht zu neutralisieren. Anschließend werden Bautrockner aufgestellt, die das Haus trocken sollen. 
Erst dann kann wieder mit dem Aufbau begonnen werden. 
Unser Haus ist aus diesem Grund für mehrere Monate (ca. 6-10) nicht bewohnbar. Wir sind, Dank der Hilfsbereitschaft von sehr freundlichen Menschen, in unserem Nachbarort untergekommen und wohnen jetzt in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung. 
Wir vermissen unser eigenes zu Hause sehr, sind aber trotzdem dankbar für alle Bewahrung und Hilfe, die wir erlebt haben.
Auch ihr habt durch eure finanzielle Unterstützung beigetragen, dass wir die Hoffnung nicht verlieren, dass wir es mit Gottes Hilfe schaffen werden.

 

Und der Bericht der zweiten Familie:

 

Am 14 Juli regnete es in Swisttal und Umgebung so stark, dass bereits am späten Nachmittag die ersten Keller mit Wasser voll liefen. Wir halfen erst den einen Eltern, dann den anderen und waren froh, dass wir keinen Keller haben. 
Als der Regen gegen 9 Uhr endlich aufhörte, schien sich die Situation langsam zu entspannen. 
Gegen 10 Uhr legten wir unsere Mädels schlafen. Wir selber halfen anderen oder behielten den Bach im Blick, der schon am Nachmittag einen Wasserstand erreicht hatte, den wir in den über 30 Jahren, die wir in Heimerzheim leben noch nie erlebt hatten. Überall am Bach traf man Freunde, Bekannte und Nachbarn, die besorgt den steigenden Wasserpegel beobachteten.
Gegen 1 Uhr Nachts lief unser Garten mit Wasser voll und wir holten schnell die Mädels aus dem Haus. Diana brachte sie zu ihren Eltern und Thomas versuchte noch mehr Sachen im EG zu retten. Diana und die Mädels konnten gerade noch rechtzeitig die Straße verlassen, bevor sie mit dem Auto nicht mehr befahrbar war. Eigentlich wollte sie zurück kommen und beim Hochschleppen helfen, aber ein zurück kommen war nicht mehr möglich. Bis zuletzt haben wir nicht glauben können, dass das Wasser tatsächlich bis zu unserem Haus kommt. Dass es sogar bis auf 1.70 m im EG anstieg machte uns völlig fassungslos. Thomas konnte unsere Nachbarn, die in einem Bungalow leben noch zu uns ins Haus retten und verbrachte dort ca 14 Stunden, bis er mit dem Boot rausgeholt wurde.

Nach der Welle von Wasser, die unser Haus zerstörte, unser Leben auf den Kopf stellte erlebten wir eine zweite Welle. Eine Welle von Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. So viele Menschen, die uns das Gefühl geben, dass wir in dieser schlimmen Zeit nicht alleine sind. 
Wir möchten uns ganz herzlich für eure großherzige finanzielle Unterstützung bedanken. Wir sind gerührt von dieser Anteilnahme.

 

Die Dankesnachricht der jungen Frau:

 

Von Lisa Dyck habe ich Ihre großzügige Spende erhalten. Ich muss gestehen, dass ich mich bisher mit meinen „Tränen“ gut unter Kontrolle hatte – ABER: einen Umschlag mit so viel Geld überreicht zu bekommen, von Menschen die ich nicht kenne – das hat mir die Tränen einfach in die Augen getrieben! Es war eine der wenigen Male, wo ich mir Tränen erlaubt habe 😊! Mich persönlich hat die Flut unerwartet und vollends erwischt – da ich eine Souterrain Wohnung habe, ist es bis auf 1.70 Meter bei mir vollgelaufen. Glücklicherweise konnte ich das Wichtigste retten (Kleidung/ wichtige Dokumente – der Rest ist überschwemmt worden), aber dennoch ist es ein ganz komisches Gefühl, da ich einfach mein Zuhause/ meine Geborgenheit verloren habe. Die letzten Wochen war teilweise so eine Kriegsstimmung bei uns im Ort und der Umgebung, aber am allerschlimmsten ist dieses Gefühl der Machtlosigkeit! Das ist wirklich ein ganz schreckliches Gefühl und es treibt mir immer wieder am ganzen Körper Gänsehaut ein, wenn ich an dieses Gefühl denke.  
Ich hatte nach den letzten Wochen nun ein bisschen Zeit um zur Ruhe zu kommen und es sitzt ganz schön tief was alles passiert ist. Auch meine Träume sind davon besetzt. Ich bin mir sicher, dass wir „Betroffenen“ noch lange benötigen  werden um zu verstehen, was da alles passiert ist! ABER ich kann glücklich sein, dass ich „nur“ meine Wohnung verloren und alle Menschen in meinem Umkreis diese Flut überlebt haben. Wir alle müssen nun Schritt für Schritt weitermachen und irgendwie neu anfangen. Unfassbar schön zu erleben ist der Zusammenhalt untereinander und das, was Corona „auseinandergetrieben“ hat, hat die Flut tatsächlich wieder „zusammengerückt“ – das ist wirklich ein tröstendes Gefühl in all dem Wahnsinn 😊
Lieber Herr Schwehn, haben Sie tausendfachen Dank für diese Spende! Ich kann nicht in Worten beschreiben was für eine große Hilfe Ihre finanzielle Unterstützung für mich bedeutet.
Bitte geben Sie meinen herzlichen Dank an alle Beteiligten weiter!

 

Wir danken allen, die mit Ihren Spenden Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar gemacht hat. Gott segne sie dafür. Wer noch zusätzlich Geld zur Verfügung stellen möchte, kann dies gerne über uns tun. Im Bereich "Unterstützung" finden sie alle notwendigen Informationen. Gerne stellen wir auch einen direkten Kontakt zu Lisa Dyck her, wenden sie sich in diesem Fall bitte an den Vorstand der Gemeinde.

 

Gottfried Schwehn, Kassierer

Ein Bericht von Pastor Harald Köchling, August 2021

Wir haben echt eine sehr gute Zeit in Spanien verbracht und würden sofort wieder fliegen.
Die Gemeinde hat sehr, sehr froh und dankbar auf unseren Dienst reagiert.
"Endlich kommt mal wieder jemand, das tut so gut!" war eine der Rückmeldungen.
Die Gottesdienste verliefen weitestgehend normal, ganz ähnlich wie in Deutschland.
Natürlich mit Hygienekonzept: Desinfektion der Hände beim Reingehen, Abstände einhalten etc.
Wir konnten uns als Familie gut einbringen, meine Frau mit Gitarre und Gesang, unser Sohn mit Klavier und Gesang und ich halt mit Predigt, Abendmahl usw.
Den Gottesdienst-Nachkaffee haben wir auch anbieten können. Das war wichtig für die Gespräche und Gemeinschaft.
Besucht wurden die Gottesdienste von jeweils ca. 20 (15, 25, 22) bekannten Gemeindeleuten, Gäste waren (leider) keine da.

Im spanischen Alltag war alles sehr entspannt; die Bedingungen waren auch hier ähnlich wie in Deutschland.
In öffentlichen Gebäuden und Geschäften galt Maskenpflicht, ansonsten auf Abstände achten.
Die Restaurants hatten geöffnet und waren gut bis sehr gut besucht.
Es gab viele Urlauber, die aber überwiegend aus Spanien kamen.
An der Uferpromenade herrschte ein reges Treiben - wir haben das als wohltuend und fast "normal" empfunden.

Die Menschen in Spanien waren insgesamt sehr rücksichtsvoll; am Strand (und auch bei den Duschen dort) wurde auf Abstände geachtet.
Manche waren eher übervorsichtig und trugen auch draußen oder sogar beim Fahrradfahren Maske.
Wir haben uns zu keiner Zeit wegen Covid-19 unsicher gefühlt.

Das Wetter war sehr angenehm: immer so 26-31 Grad und Sonne. Ideal zum Ausruhen und Baden am Meer.

Der Pool am Haus war wegen Covid-19 nur von 11 h bis 22 h benutzbar; das war aber kein Problem für uns.
Im Aufzug und im Treppenhaus galt auch die Maskenpflicht.
Ansonsten war mit der Wohnung alles normal.

Zu den Reisebedingungen:
Wir haben vor der Einreise nach Spanien im Internet die spanische Einreiseanmeldung ausgefüllt und die entsprechende Bestätigung ausgedruckt mitgenommen.
Die Einreise verlief völlig problemlos.
Wir sind in Hamburg abgeflogen (Maskenpflicht am Flughafen und an Bord) und gut in Málaga gelandet. Sie haben das Ticket kontrolliert und die Bestätigung der Einreiseanmeldung. Das wars.

Für die Rückreise haben wir dann die Einreiseanmeldung für Deutschland im Internet durchgeführt und die Bestätigung darüber mitgenommen (kann man ausdrucken oder auf dem Handy speichern).
Am Flughafen Málaga wurden das Flugticket, der Personalausweis und unser Impfnachweis gecheckt (alternativ ein negativer Antigentest bei unserem Sohn).
Dann gings an Bord. Auf dem Flug wurde dann durch das Bordpersonal die Bestätigung der Einreiseanmeldung für Deutschland überprüft (wer keine vorweisen konnte, musste eine Ersatzmeldung ausfüllen).
In Hamburg konnten wir dann einfach aussteigen und den Heimweg antreten.

Es war alles viel einfacher und entspannter, als ich noch vor der Reise gedacht hatte.
Abgesehen von den Einreiseanmeldungen, dem nötigen Impfnachweis (oder Antigentest) und der mittlerweile "normal" gewordenen Maskenpflicht an bestimmten Orten gab es keine spürbaren Unterschiede zu den vorherigen Aufenthalten in Spanien.

Wir würden die Reise jederzeit wieder antreten. Nicht nur wegen des tollen Wetters, sondern auch aus Liebe zu den Geschwistern in Spanien.


Liebe Grüße
Harald Köchling

63. Rundbrief

63. Rundbrief DER August 2021

 

Liebe Freunde der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar!

 

Seien Sie alle sehr herzlich gegrüßt mit dem gewiss machenden Wort des Apostels Paulus im Philipperbrief: „… der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird´s auch vollenden…“ (Phil 1:6)

 

Seit unserem letzten Rundbrief in der Advents- und Weihnachtszeit sind einige Monate des Hoffens und Wartens auf bessere Zeiten vergangen.

Wir alle haben ja ausführlich die Zahlen von Inzidenzwerten, Neuansteckungen mit Covid-19 und Todesfällen im Zusammenhang mit dieser Pandemie in den Medien zur Kenntnis genommen. Viele konnten sich bereits impfen lassen und freuen sich über den erweiterten Bewegungsradius, der ihnen dadurch möglich ist. Wir verschließen unsere Augen aber auch nicht vor der Problematik, die andere in diesem Zusammenhang sehen. Inwieweit die Frage der Impfung für uns in Roquetas in nächster Zeit eine oder keine Rolle spielt, ist z.Zt. kaum definitiv zu beantworten.

Für uns als Gemeinde steht eher die Frage im Raum, wann wir wieder unsere Gastpastoren regelmäßig zum Dienst nach Roquetas entsenden könnten.

Nun gibt es schon einen Lichtblick: Das Pastorenehepaar Harald und Claudia Köchling ist mit ihrem Sohn vom 23. Juli bis Mitte August in Roquetas zum Dienst gewesen und hat den Wiedereinstieg in den regulären Pastorendienst initiiert (siehe Bericht auf unserer Homepage www.evgero.de). Anschließend haben auch Pastor Stefan Beyer und Gattin Antje für zwei Wochen den Pastorendienst getan.

Leider gibt es bis zum nächsten Pastorendienst Anfang Oktober und darüber hinaus Lücken, die noch nicht ausgefüllt sind. Unser langjähriger treuer Bruder Pfr. i.R. Volker Sailer musste nicht nur den geplanten Dienst vom 6.10 bis 24.11., sondern seine gesamte zukünftige Mitarbeit aus gesundheitlichen Gründen absagen. Das hat uns doch sehr getroffen, obwohl wir als Vorstand der DER seine Begründung voll verstehen und nachvollziehen können. Dem Ehepaar Sailer sei an dieser Stelle unser herzlicher Dank ausgedrückt für die wertvollen Dienste, die sie der Gemeinde in Roquetas in den letzten Jahren gewidmet haben. Der Herr vergelte es Ihnen reichlich und schenke weiterhin Kraft und Freudigkeit für die vielen Aufgaben, die Sie immer noch im Reich Gottes durchführen dürfen!

Trotz des teilweisen Ausbleibens der Gastpastoren konnten und können die gottesdienstlichen Aktivitäten in der Gemeinde mit einigen Abstrichen durchgeführt werden. Das Team um Pastor Antonio González und Ella Klingspan hat es mit großem Einsatz und im Rahmen ihrer Möglichkeiten möglich gemacht, dass die in Roquetas anwesenden Freunde der Gemeinde am Gottesdienst und Bibelgespräch teilnehmen konnten. Ca. 20 Teilnehmer trafen sich bisher regelmäßig zur Gemeinschaft unter Gottes Wort. Dabei waren z.B. Masken, Abstand und andere Maßnahmen hilfreiche Elemente. Sogar das Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst hat seinen wichtigen Stellenwert halten können.

So wie wir aus einigen neueren Berichten von anwesenden Mitgliedern der Gemeinde erfahren, sind die Hotels in Roquetas zurzeit in den spanischen Ferien hauptsächlich mit Spaniern gefüllt. Deutsche oder Engländer sind noch nicht sehr zahlreich vertreten. Das kann sich aber noch ändern und wird sich dann gewiss auf die Teilnehmerzahlen unseres gottesdienstlichen Lebens auswirken. Ansonsten scheint das Leben in den Restaurants und an den Stränden zu pulsieren, wobei die üblichen Schutzmaßnahmen weitestgehend eingehalten werden. Wir hoffen und beten, dass sich die Situation weiter entspannt und in nicht allzu ferner Zukunft normalisiert. Aber wer kann das in diesen wechselvollen Zeiten schon mit Gewissheit voraussagen?

Die Monate Juli und August waren in Deutschland bekanntlich geprägt von der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der Ort Rheinbach, in dem etliche unserer Mitglieder und mit der DER verbundenen Freunde leben, wurde besonders hart von den Fluten heimgesucht. Uns bekannte und liebe Menschen und ihre Familien haben alles verloren. Es gab einige Initiativen aus den Reihen unserer Freunde, um die entstandene Not zu mindestens ein wenig zu lindern. Aber es ist leider wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind mit unseren Freunden in Rheinbach in der Fürbitte verbunden und bereit, angebotene Hilfen weiterzuleiten.

            Die Jahreshauptversammlung der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar e.V. konnte am 29. März nur virtuell, d.h. per Zoom stattfinden. Dabei wurde bewusst auf die anstehenden Neuwahlen zur Besetzung des Vorstandes verzichtet und auf die nächste Jahreshauptversammlung Anfang Mai 2022 verschoben. Die Vorstandsmitglieder, die nicht mehr für eine weitere Wahlperiode kandidieren, haben sich freundlicherweise bereit erklärt, solange noch in ihren Ämtern zu verbleiben. Das hat die Mitgliederversammlung auch offiziell bestätigt. Beten Sie bitte mit uns, dass der Vorstand verjüngt werden kann und geeignete Personen sich bereit erklären, verantwortlich mitzuarbeiten.

            Was uns schon seit geraumer Zeit beschäftigt, ist die Frage nach der zukünftigen Struktur unserer Gemeindearbeit in Roquetas de Mar. Unsere Gedanken gehen in die Richtung eines permanent stationierten Pastorenehepaares in Roquetas, das über längere Zeit den Dienst tun kann (ohne den gesegneten Dienst von Gastpastoren ganz aus den Augen zu verlieren).

            Außerdem hat es sich uns aufs Herz gelegt, eine Arbeit auch unter spanischsprachigen Menschen in Roquetas in unsere Planungen einzuschließen. Dazu brauchen wir ein zweisprachiges, erfahrenes Pastoren- oder Missionarsehepaar. Wir sind im Gespräch mit der Allianz Mission in dieser Angelegenheit. Eine mögliche Kooperation mit dem spanischen Gemeindebund, mit dem die Allianz Mission und der deutsche Bund FeG seit vielen Jahren kooperieren, ist gedanklich vorhanden. Auch der Gedanke einer internationalen Gemeindearbeit in unseren Räumen bewegt uns.  Allerdings befinden wir uns in all diesen Fragen noch in einer Phase der Vorüberlegungen. Es braucht viel Weisheit von oben, um hier die richtigen, zukunftsweisenden Entscheidungen zu treffen. Helfen Sie uns bitte mit Ihren Gebeten in diesen wichtigen Fragen.

            Liebe Freunde und Unterstützer der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar, unser herzlicher Dank gilt Ihnen allen für Ihre bisherige Unterstützung mit Gebet und Gaben. Danke für Ihre Treue und Verbundenheit mit der Arbeit der Evangeliumsgemeinde in Roquetas! Besonders in den sich anbahnenden neuen Möglichkeiten, Menschen im Gebiet Roquetas und Umgebung mit dem Evangelium zu erreichen und Gemeinschaft unter Gottes Wort anzubieten, erbitten wir Ihre Unterstützung. Ich bin versucht, abschließend das Wort des Paulus aus 1. Kor 15:58 zu zitieren: „…weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“.

            In dieser Gewissheit und Verbundenheit des Glaubens und Dienstes grüße ich Sie alle sehr herzlich im Namen des Vorstandes und der Mitarbeiter.

Ihr

Herbert Poganatz, 1. Vors. DER

 

www.evgero.de

Pastor i.R. Werner Thomas verstorben

Am vergangenen Sonntag, 4. Oktober 2020, ist

Werner Thomas

überraschend im Alter von 81 Jahren heimgegangen.

Thomas Schech hat als Missionsleiter der AM folgende Zeilen zum Gedenken an Werner Thomas verfasst.

Noch in der Woche zuvor hielt Werner eine wertvolle und viel beachtete Predigt in der Freien evangelischen Gemeinde Haiger-Steinbach. Werner starb plötzlich und unerwartet, regelrecht von einem Moment auf den anderen.

Werner Thomas wurde am 24.01.1939 als zweites der drei Kinder von Ernst und Ella Thomas in Fellerdilln geboren.

Weil der Vater am 31.01.1945 bei Breslau gefallen ist, musste die Witwe die drei Kinder allein aufziehen. Die Kinder erlebten eine schöne und bewahrte Kindheit. Im Hause wurde viel gesungen. Die Mutter prägte die Kinder mit Liebe zu Jesus Christus und dem Wort Gottes. Die Kinder wuchsen in der Kriegs- und Nachkriegszeit zwar arm auf, mussten jedoch nie Hunger leiden. Dass, trotz begrenzter Ressourcen, oft viele Gäste bewirtet wurden, machte das Haus zu einem frohen „christlichen“ Zentrum. Viele junge Menschen fanden hier zum Glauben an Jesus Christus.

Werner besuchte die Volksschule in Fellerdilln. Es folgte später die Berufsausbildung zum Technischen Zeichner bei Hailo in Haiger und Berufsschule in Dillenburg.

Als Kind besuchte Werner den Kindergottesdienst und Gottesdienste der Freien evangelischen Gemeinde in Fellerdilln. Dies geschah ohne Druck, mit großer Selbstverständlichkeit für die ganze Familie. Er las schon als Teenager gerne und regelmäßig in der Bibel. Dass Gott ihn liebte und Jesus, als Gottes Sohn für die Sünden der Menschen am Kreuz starb, gehörte auch fest in seinen Kinderglauben. Als junger Mann rang Werner über eine längere Phase mit der Frage um die Gewissheit des eigenen Heils. Er sagte sich: „Wenn es mir schon in diesem christlichen Umfeld so schwierig ist, Heilsgewissheit zu erlangen, wie viel schwieriger ist es erst für Menschen, die keinen haben, der ihnen die Botschaft von Jesus verkündigt.“ Das führte bei Werner zu dem intensiven Gebet: „Herr, schenke mir die Gewissheit der Vergebung und mache mich dann zu einem Werkzeug, anderen Wegweiser zu dir zu werden.“ – Daraus wuchs eine vertiefende Hinwendung zu Jesus Christus, die mit seiner Berufung in die Mission eng verwoben war.

Besonders ein seelsorgerliches Gespräch mit dem damaligen Pastor Erich Frank, veränderte sein Leben. Freude und Heilsgewissheit erfüllten ihn. Er meldete sich zur Taufe an und wurde Mitglied der FeG Fellerdilln.

Kurz danach begann seine Mitarbeit im Kindergottesdienst und bald auch in den Bibelstunden der Gemeinde. Er startete mit einer Jungschararbeit, die es bis dahin in der Gemeinde nicht gab.

Im Alter von 17 bis 25 Jahren nahm er mit seinen Jungscharlern jedes Jahr aktiv an einem Zeltlager teil. Mehrmals beteiligte er sich aktiv an Missionsfreizeiten, bei denen die Freizeitteilnehmer einen Chor bildeten, zur Evangelisation (meist Zeltmission) einluden und die Evangelisation mitgestalteten.

Schon vor und während der Ausbildung am Theologischen Seminar Ewersbach (1961 – 1965) wurde er vielen jungen Menschen Wegweiser zum Glauben.

Bei der Aussendungsfeier eines Missionsarztes in Wiedenest lernte er Edeltaud Kopytko kennen.

Die beiden wurden ein Paar und brachen nach Werners absolvierter Ausbildung am Theologischen Seminar im November 1965 mit dem Schiff in Richtung Brasilien auf.

Gott schenkte dem Paar vier Söhne, durch sie inzwischen 13 Enkel und zwei Urenkel. Die Großfamilie des Ehepaars wurde zu einer glücklichen Gemeinschaft mit 30 Mitgliedern.

Von 1965 bis 1991 waren Werner und Edeltraud als Missionare der Allianz-Mission in Brasilien tätig. Nach der Berufung durch den Missionsrat der AM wirkte Werner bis zu seinem Ruhestand, 01.02.2004, als Missionssekretär für Brasilien und Westeuropa.

Mit Werner verlieren wir einen wertvollen Bruder in unserer Bundesgemeinschaft und eine Person, die über viele Jahre die Geschicke der Allianz-Mission an verantwortlicher Stelle mitgeprägt hat. Auch im Ruhestand blieb Werner der Arbeit in Brasilien und der Allianz-Mission sehr verbunden.

Unsere Gebete sind mit seiner Frau Edeltraud und seinen vier Söhnen und deren Familien.

Gott hat Werner nun zu sich in die Ewigkeit berufen. Das ist unser Trost.

Jesus ist unser Herr und König, wir sind mit ihm verbunden sowohl im Leben als auch im Sterben.

Die Beerdigung findet am Freitag, den 23.10.2020 um 14:30 Uhr auf dem Friedhof in Herborn statt (Am Friedhof, 35745 Herborn).

Thomas Schech, Missionsleiter

Die etwas andere Rückholaktion

Ein aktueller Bericht von Heike und Hannes Sutor (1. Mai 2020)

 

In Roquetas de Mar gibt es eine unbestimmte Anzahl von deutschen Langzeiturlaubern. Zumeist ältere Menschen, die in Spanien „überwintern“. Viele haben es geschafft vor oder unmittelbar nach der Einführung der Ausgangssperre Spanien zu verlassen.

Andere haben den Ernst der Lage nicht verstanden oder konnten so schnell nicht reagieren und sitzen nun in Roquetas de Mar fest. Die gebuchten Flüge wurden nach und nach gestrichen. Und viele haben sich einsam und verlassen gefühlt.

Wir, Heike und Hannes Sutor aus der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar, sitzen hier fest, obwohl wir mit dem Auto da sind, weil wir in Deutschland in Schleswig-Holstein aus Kostengründen 6 Monate auf dem Campingplatz in einem Mobilhome wohnen und aus gesundheitlichen Gründen in den Wintermonaten hier eine Ferienwohnung mieten. Nun ist auf Grund der Corona Krise unser Campingplatz in Deutschland gesperrt, und wir wissen nicht, wann er wieder für uns offen ist. Gott sei Dank haben unsere Vermieter es uns erlaubt weiterhin in der Ferienwohnung in Roquetas zu bleiben, denn die gebuchten Reisen der Nachfolgemieter wurden ja alle aufgrund von Corona gesperrt.

Da wir es uns schon in der vorherigen Zeit zur Aufgabe gemacht haben, die Ausflüge der Evangeliumsgemeinde zusammen mit Antonio González (er ist Pastor der spanischen evangelischen Gemeinde in Almeria und Vorstandsmitglied der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar) zu organisieren und den älteren Leuten unterstützend bei Problemen mit den Handys, Smartphones usw. behilflich zu sein, haben wir und Antonio nun eine größere Aufgabe übernommen.

Die Probleme fingen damit an, dass immer wieder die gebuchten und umgebuchten Flüge der Langzeiturlauber gestrichen wurden. Einige hatten bis zu 5 mal versucht, einen anderen Flug zu bekommen. Einige mussten abwarten, weil sie schlicht und ergreifend das Geld nicht hatten, um noch einen Flug zu buchen, denn deren Anbieter boten in der Krise keine Flüge mehr an, und das Geld bekommen sie wenn überhaupt erst zeitverzögert zurück. Da die vielen älteren Leute hier (teilweise fast 90 Jahre alt) die Flüge ganz normal im Reisebüro gebucht hatten und diese nun teilweise geschlossen hatten, waren sie mit Onlinebuchungen überfordert, bzw. hatten  noch nicht einmal ein Smartphone.

So war es nun unsere Aufgabe zu trösten, zu beruhigen und immer wieder zu versuchen, neu zu buchen. Die Flüge wurden dann auch immer bestätigt und dann kurzfristig wieder gecancelt, manchmal einen Tag vorher. Der Flughafen Almeria wurde im März geschlossen. Am 03.04. sind dann die letzten mit dem Flugzeug von Málaga weggekommen. Ab dann wurden auch alle Flüge von Málaga gecancelt und es sollten laut Fluggesellschaften Ende Mai wieder Flüge gehen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen, denn das wurde ja die ganze Zeit behauptet und kurz vorher wieder abgesagt. Wir haben die Leute in die Rückholliste ELRFANT eingetragen, aber die wurde bis zu Schluss nicht angewandt. Das Auswärtige Amt meinte, dass es keine Rückholoption gibt, so lange von irgendwo vom Festland noch  Flüge gehen.

Wir haben gemeinsam gebetet und überlegt, wie können wir den Menschen helfen nach Hause zu kommen, denn einige hatten wichtige Arzttermine, und eine Person hatte hier die Diagnose Darmkrebs bekommen und konnte hier aber aufgrund der Corona Krise nicht operiert werden. 

Nun kam uns gemeinsam die Idee, wir könnten doch wie bei unseren Ausflügen einen Bus chartern, der die Leute nach Madrid fährt, wo noch fast täglich ein Flug nach Frankfurt und von dort Anschlussflüge oder Züge gehen. Gesagt getan, der Bus war schnell gebucht. Wir mussten einen 68er Bus chartern, um 21 Leute zu transportieren, damit der vorgegebene Abstand eingehalten wird. So kostet der Transfer bis nach Madrid 65 Euro pro Person, welches für alle erschwinglich war.

Nun war die Herausforderung, 21 Flüge gleichzeitig zu buchen. Das ging online nicht, aber Antonio González hatte Kontakt zu einem Reisebüro, das dann die Aufgabe übernommen hat. Da es nur mit Kreditkarten möglich war und einige keine hatten, haben wir den Rest über Hannes Karte gebucht. Heike hat die Kreditkartendaten der Leute gesammelt und Antonio übermittelt, und Antonio konnte erfolgreich 21 Leute, inklusive Hund buchen.

Am 28. April um 06:00 Uhr ging es los. Der Bus mit 68 Plätzen startete direkt vom Hotel Playa Serena, so dass es fast alle fußläufig erreichen konnten. Nur ein Pärchen musste von Antonio abgeholt werden. Nun musste erst einmal das Gepäck von den schwächeren  oder gehbehinderten Menschen geholt werden. Da hatten wir Hilfe von kräftigen Männern wie Antonio und Jürgen Jacobs. Alle waren aufgeregt, Abstände mussten eingehalten werden, und Antonio verteilte die Flugnummern. Da es teilweise Gruppenbuchungen waren, standen einige zusammen auf einer Liste, und so gab es zu entscheiden, wer die Papiere bekommt. Jeder musste darauf achten, dass er nur eine Sitzbank alleine belegt, und nur jede zweite Sitzbank durfte belegt werden.

Sogar Ehepaare durften nicht zusammen sitzen, obwohl sie vor kurzer Zeit zusammen im Bett lagen. Dann gab es noch eine Diskussion mit dem Busbetreiber, dass der Hund nicht in den Kofferraum muss, sondern beim Frauchen bleiben durfte. Aber Antonio konnte ihn überzeugen.

Nun folgte eine achtstündige anstrengende Fahrt mit kleinen Pausen. Bei den Toiletten wachten Polizisten, dass ja die Abstände gehalten werden.

Am Flughafen Madrid wurde es dann wieder turbulent, es gab keine Kofferwagen, und das Gepäck musste geschleppt werden, was mit Krücken natürlich unmöglich war. Alfonso (ein Spanier, der für die spanische evangelische Gemeinde in Almería tätig ist und mit seiner deutschen Frau und Kind mitreiste) musste helfend eingreifen.

Nun wurden Gruppen gebildet. Alfonso übernahm eine Gruppe, die andere Gruppe übernahm Ines (sie hatte in der spanischen Gemeinde ein freiwilliges Jahr gemacht). So konnte einer nach dem anderen nach Frankfurt einchecken. Dann gab es Probleme, weil einer einen italienischen Pass hatte und erst nach langem hin und her und nachdem er versichert hatte, dass er mit seiner deutschen Frau in Deutschland ansässig ist, konnte er passieren. Alfonso durfte leider nicht einchecken, weil er Spanier ist, und so ist er spät abends wieder mit Frau und Kind mit einem Leihwagen zurückgefahren.

Im Flugzeug dann großes Erstaunen, nun war das Abstandhalten auf einmal kein Problem mehr. Das Flugzeug war voll ausgebucht, und nun saßen alle dicht an dicht. Getränkeservice gab es aufgrund von Corona nicht, lediglich eine Flasche Wasser, irgendwie waren die relativ hohen Preise der Flüge der Lufthansa nicht zu verstehen.

Die Maschine landete pünktlich in Frankfurt, und so bekamen alle ihre Anschlussflüge und –züge. Die letzten waren dann glücklich spät in der Nacht zuhause oder haben eine Nacht im Hotel  verbracht,  bevor es am nächsten Morgen weiter ging.

Am nächsten Sonntag ist es dann auch für uns so weit,  so dass wir endlich mit unserem Auto nach Hause fahren können.

Heike und Hannes Sutor

Ein aktueller Bericht von Heike und Hannes Sutor (1. Mai 2020)

 

In Roquetas de Mar gibt es eine unbestimmte Anzahl von deutschen Langzeiturlaubern. Zumeist ältere Menschen, die in Spanien „überwintern“. Viele haben es geschafft vor oder unmittelbar nach der Einführung der Ausgangssperre Spanien zu verlassen.

Andere haben den Ernst der Lage nicht verstanden oder konnten so schnell nicht reagieren und sitzen nun in Roquetas de Mar fest. Die gebuchten Flüge wurden nach und nach gestrichen. Und viele haben sich einsam und verlassen gefühlt.

Wir, Heike und Hannes Sutor aus der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar, sitzen hier fest, obwohl wir mit dem Auto da sind, weil wir in Deutschland in Schleswig-Holstein aus Kostengründen 6 Monate auf dem Campingplatz in einem Mobilhome wohnen und aus gesundheitlichen Gründen in den Wintermonaten hier eine Ferienwohnung mieten. Nun ist auf Grund der Corona Krise unser Campingplatz in Deutschland gesperrt, und wir wissen nicht, wann er wieder für uns offen ist. Gott sei Dank haben unsere Vermieter es uns erlaubt weiterhin in der Ferienwohnung in Roquetas zu bleiben, denn die gebuchten Reisen der Nachfolgemieter wurden ja alle aufgrund von Corona gesperrt.

Da wir es uns schon in der vorherigen Zeit zur Aufgabe gemacht haben, die Ausflüge der Evangeliumsgemeinde zusammen mit Antonio González (er ist Pastor der spanischen evangelischen Gemeinde in Almeria und Vorstandsmitglied der Deutschen Evangeliumsgemeinde Roquetas de Mar) zu organisieren und den älteren Leuten unterstützend bei Problemen mit den Handys, Smartphones usw. behilflich zu sein, haben wir und Antonio nun eine größere Aufgabe übernommen.

Die Probleme fingen damit an, dass immer wieder die gebuchten und umgebuchten Flüge der Langzeiturlauber gestrichen wurden. Einige hatten bis zu 5 mal versucht, einen anderen Flug zu bekommen. Einige mussten abwarten, weil sie schlicht und ergreifend das Geld nicht hatten, um noch einen Flug zu buchen, denn deren Anbieter boten in der Krise keine Flüge mehr an, und das Geld bekommen sie wenn überhaupt erst zeitverzögert zurück. Da die vielen älteren Leute hier (teilweise fast 90 Jahre alt) die Flüge ganz normal im Reisebüro gebucht hatten und diese nun teilweise geschlossen hatten, waren sie mit Onlinebuchungen überfordert, bzw. hatten  noch nicht einmal ein Smartphone.

So war es nun unsere Aufgabe zu trösten, zu beruhigen und immer wieder zu versuchen, neu zu buchen. Die Flüge wurden dann auch immer bestätigt und dann kurzfristig wieder gecancelt, manchmal einen Tag vorher. Der Flughafen Almeria wurde im März geschlossen. Am 03.04. sind dann die letzten mit dem Flugzeug von Málaga weggekommen. Ab dann wurden auch alle Flüge von Málaga gecancelt und es sollten laut Fluggesellschaften Ende Mai wieder Flüge gehen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen, denn das wurde ja die ganze Zeit behauptet und kurz vorher wieder abgesagt. Wir haben die Leute in die Rückholliste ELRFANT eingetragen, aber die wurde bis zu Schluss nicht angewandt. Das Auswärtige Amt meinte, dass es keine Rückholoption gibt, so lange von irgendwo vom Festland noch  Flüge gehen.

Wir haben gemeinsam gebetet und überlegt, wie können wir den Menschen helfen nach Hause zu kommen, denn einige hatten wichtige Arzttermine, und eine Person hatte hier die Diagnose Darmkrebs bekommen und konnte hier aber aufgrund der Corona Krise nicht operiert werden. 

Nun kam uns gemeinsam die Idee, wir könnten doch wie bei unseren Ausflügen einen Bus chartern, der die Leute nach Madrid fährt, wo noch fast täglich ein Flug nach Frankfurt und von dort Anschlussflüge oder Züge gehen. Gesagt getan, der Bus war schnell gebucht. Wir mussten einen 68er Bus chartern, um 21 Leute zu transportieren, damit der vorgegebene Abstand eingehalten wird. So kostet der Transfer bis nach Madrid 65 Euro pro Person, welches für alle erschwinglich war.

Nun war die Herausforderung, 21 Flüge gleichzeitig zu buchen. Das ging online nicht, aber Antonio González hatte Kontakt zu einem Reisebüro, das dann die Aufgabe übernommen hat. Da es nur mit Kreditkarten möglich war und einige keine hatten, haben wir den Rest über Hannes Karte gebucht. Heike hat die Kreditkartendaten der Leute gesammelt und Antonio übermittelt, und Antonio konnte erfolgreich 21 Leute, inklusive Hund buchen.

Am 28. April um 06:00 Uhr ging es los. Der Bus mit 68 Plätzen startete direkt vom Hotel Playa Serena, so dass es fast alle fußläufig erreichen konnten. Nur ein Pärchen musste von Antonio abgeholt werden. Nun musste erst einmal das Gepäck von den schwächeren  oder gehbehinderten Menschen geholt werden. Da hatten wir Hilfe von kräftigen Männern wie Antonio und Jürgen Jacobs. Alle waren aufgeregt, Abstände mussten eingehalten werden, und Antonio verteilte die Flugnummern. Da es teilweise Gruppenbuchungen waren, standen einige zusammen auf einer Liste, und so gab es zu entscheiden, wer die Papiere bekommt. Jeder musste darauf achten, dass er nur eine Sitzbank alleine belegt, und nur jede zweite Sitzbank durfte belegt werden.

Sogar Ehepaare durften nicht zusammen sitzen, obwohl sie vor kurzer Zeit zusammen im Bett lagen. Dann gab es noch eine Diskussion mit dem Busbetreiber, dass der Hund nicht in den Kofferraum muss, sondern beim Frauchen bleiben durfte. Aber Antonio konnte ihn überzeugen.

Nun folgte eine achtstündige anstrengende Fahrt mit kleinen Pausen. Bei den Toiletten wachten Polizisten, dass ja die Abstände gehalten werden.

Am Flughafen Madrid wurde es dann wieder turbulent, es gab keine Kofferwagen, und das Gepäck musste geschleppt werden, was mit Krücken natürlich unmöglich war. Alfonso (ein Spanier, der für die spanische evangelische Gemeinde in Almería tätig ist und mit seiner deutschen Frau und Kind mitreiste) musste helfend eingreifen.

Nun wurden Gruppen gebildet. Alfonso übernahm eine Gruppe, die andere Gruppe übernahm Ines (sie hatte in der spanischen Gemeinde ein freiwilliges Jahr gemacht). So konnte einer nach dem anderen nach Frankfurt einchecken. Dann gab es Probleme, weil einer einen italienischen Pass hatte und erst nach langem hin und her und nachdem er versichert hatte, dass er mit seiner deutschen Frau in Deutschland ansässig ist, konnte er passieren. Alfonso durfte leider nicht einchecken, weil er Spanier ist, und so ist er spät abends wieder mit Frau und Kind mit einem Leihwagen zurückgefahren.

Im Flugzeug dann großes Erstaunen, nun war das Abstandhalten auf einmal kein Problem mehr. Das Flugzeug war voll ausgebucht, und nun saßen alle dicht an dicht. Getränkeservice gab es aufgrund von Corona nicht, lediglich eine Flasche Wasser, irgendwie waren die relativ hohen Preise der Flüge der Lufthansa nicht zu verstehen.

Die Maschine landete pünktlich in Frankfurt, und so bekamen alle ihre Anschlussflüge und –züge. Die letzten waren dann glücklich spät in der Nacht zuhause oder haben eine Nacht im Hotel  verbracht,  bevor es am nächsten Morgen weiter ging.

Am nächsten Sonntag ist es dann auch für uns so weit,  so dass wir endlich mit unserem Auto nach Hause fahren können.

Heike und Hannes Sutor